. . . . . (Seite 101 ff)
Der preußische König Friedrich II. versuchte schon während des 1. Schlesischen Krieges,
seine neugewonnene Provinz zu "peuplieren". Er warb daher im besetzten Böhmen
für die Auswanderung nach Schlesien. Seinem Ruf folgend, verließen im Laufe des
Jahres 1742 mehr als tausend Böhmen ihre Heimat. Sie hofften, ihre wirtschaftliche
Lage zu verbessern und mehr persönliche Freiheit zu erhalten; vor allem aber
wichen sie der religiösen Bedrückung, der ihre Familien im Herrschaftsbereich
der katholischen Habsburger seit mehreren Generationen ausgesetzt waren.
. . . . . (Seite 127 ff)
Anhang III
Bittschrift der böhmischen Gemeinde in Münsterberg
An Seine Königliche Majestät allerunterthänigste
Bitt-Schrift der Böhmischen Colonie in Münsterberg
um allergnädigste Königliche Confirmation Ihres
von seiner Königlichen Majestät gnädigst vocirten
Predigers Wenceslaus Blanicki
Großmächtiger König, Allergnädigster König und Herr!
. . . . .
. . . . . (Seite 131 ff)
Euer Königliche Majestät, werden allergnädigst geruhen, und aus Beschaffenheit
unseres bedrängten Zustandes, uns baldige Hülfe wiederfahren lassen, und
insbesondere die gesuchte Confirmation, unseres liebeb Predigers, W. Blanicki,
gnädist ertheilen. Die wir in tiefster Unterthänigkeit und Treue erstreben
-
Euer Königl. Majestät
Unser allergnädigsten Landes-Vaters
-
gantz gehorsame und den Frieden
und die Gewißens-Freyheit
liebenden Unterthanen.
(139 Unterschriften)
Münsterberg, den 2. Jan. 1746
Von den Unterschriften waren die untenstehenden 94 eindeutig lesbar:
u.a.
. . . . .
Von Bernd Radetzki
Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte
Lübeck 1979, Neue Folge: Band 58
Familienarchiv PECH QK-0004