Vom Betta.
Leschwitzer Tischkerier-Kalender 1941
Fimf Kalessa fohrn eim Dorfe nof. Se huen schiene, schworze Farde viegespunnt. - Ja, dos sein jo sogor Sauerwitzer. Ich docht, die wärn vo Kreis. - "Na, Pechpauer, a so fein fährt ma doch nie ofs Feld." "Nä, nä, ober wißt er nie, doß der Honsch Franz vom Rosinkabarge morne Hochzich hot? Do fohrn wer heite betta." "Betta? Was is'n dos?" "Wißt ersch denn nie? Wenn a wollt, könnt a amol mitkomma. Giet och ein zweta Wean; dort sein de Weibsleit mit dan Betta." "Inne, das lo ich mer nie zwemol sean." Ich klatter schnell ei de Kalesse unds tauert gar nie lang, do sein wer bei Honschas Haus. - Ober wos is'n do lus? Wer könna wollt nie nei? De Munsleit stien beim Tore und huen Basa, Recha, Schaufan und Goban ei a Handa. "Do mißt wer halt übers Howetor springa." "Nä, dos gieht nie. - 's is a ke Loch eim Gartazaune. Ober ich weß, was wer macha! - Honsch Vetter, lot uns doch nei! Ihr ward wos Gudes derfiere kriega. Wer huen Brandwein mitgebracht." "Do gat och har!" "Etz lot uns nei! - So, etze sein olle eim Howe drinne und 's gieht uns Ausschenka. - Ober dar Fuks Alwis is genau a so frech und so schlau wie a Fuks. Gefarbtes Wasser und schworza Kaffee schenkt a uns ei. - Na wart, du torscht escht zuletzt nei eis Haus." "Dos woll wer sahn!" Schont hot a en Knecht beiseite gehaun und is eim Hause drinne. Die anderen komma anoch, und de Weiber bringa de Bette. Mei Schreck! Etz räfa sie sich mit a Betta. Bloßich gutt, doß de Braute nie derbeine is. Die möcht sich woll tichtich greina, wenn ma de schiena Bette a so remhonst. - Noch ner Weile is dar Krach vorbei. Dar Honschvetter fiehrt de Leite ei de gude Stobe.

Do sitz se etz, dar Pechpauer, dar Fuksalwies, dar Wossermiller, de Neigebauer Gruele, de Nopper Hede, de Hosamuhme und wie se olle heeßa, uns se assa und trinka, so viel se wolla, so richtich wie ver ner Hochzich.


Elisabeth Hanisch
Leschwitzer Tischkerier-Kalender 1941